Der Winter rückt unaufhaltsam näher und damit auch die Minusgrade. Speziell über Nacht kann es schon recht frostig werden und der Inhalt der Biotonne friert dann schnell fest. Wir haben bei Florian Huemer, Junior-Chef von Huemer Kompost, nachgefragt, was man gegen das Festfrieren von Bioabfall in der Biotonne machen kann.
Florian, warum friert Bioabfall überhaupt fest?
Obst- und Gemüsereste enthalten oft noch viel Flüssigkeit, die bei Frost vereist. Auch Kaffeefilter, Teebeutel und Salatreste mit Marinaden sind nasse Abfälle, die dann zu einem Festfrieren führen.
Gerade diese Bioabfälle sollen aber in der Biotonne entsorgt werden. Was mache ich nun damit?
Als Vorsammelhilfe in der Küche kann man kompostierbare Bioabfall-Sackerl aus Papier verwenden. Diese passen perfekt in den kleinen Bioabfall-Kübel in der Küche und sind eine saubere Lösung. Das Papiersackerl bleibt stabil, reißt nicht und der Bioabfall lässt sich so einfach in der Biotonne entsorgen. Diese Sackerl frieren auch nicht an der Biotonne an.
Am besten ist es aber, den Bioabfall lose in der Biotonne zu entsorgen. Dafür werden die Bioabfälle in einer Schüssel in der Küche gesammelt und anschließend in der Biotonne entsorgt. Um die Flüssigkeit aufzusaugen kann man jetzt in der kalten Jahreszeit benutze Küchenrollen oder Servietten zwischen die Abfälle legen. Das saugt die Flüssigkeit auf und der Bioabfall friert nicht an der Biotonne fest. Auch ein Blatt Zeitungspapier kann man zur Not verwenden. Dieses sollte aber nicht beschichtet sein, also kein Farb- oder Hochglanzpapier.
Kann ich auch kompostierbare Plastiksackerl verwenden?
Bioabfall-Sackerl aus Papier sind auf jeden Fall besser geeignet, als kompostierbare Plastiksackerl. Sie verrotten während der Kompostierung deutlich besser. Oder man verwendet wie schon vorhin gesagt benutzte Küchenrollen oder Servietten. Sie sind auch eine gute Lösung.
Beim Kauf von Obst und Gemüse erhält man aber oftmals kompostierbare Plastiksackerl. Sie sind praktisch, denn sie sind ideal, um Obst und Gemüse im Kühlschrank lagern zu können. Somit hat man auch einen Mehrfachnutzen.
Diese Sackerl sollten aber unbedingt als kompostierbare Sackerl ausgewiesen sein. Das bedeutet, dass sie zertifiziert und mit dem Gütezeichen “OK Compost” vom TÜV Austria oder dem Keimlingslogo von European Bioplastics gekennzeichnet sein müssen.
Leider landen viel zu oft herkömmliche Plastiksackerl im Biomüll. Sie sind ein riesiges Problem für uns, denn diese Störstoffe müssen wir vor der Kompostierung mühevoll händisch aussortieren.
Macht es Sinn, wenn ich auf den Boden der Biotonne ein Blatt Zeitungspapier lege?
Selbstverständlich. Man kann aber auch trockenes Laub oder kurzen Strauchschnitt als unterste Schicht in die Biotonne füllen. Größere Mengen an Strauchschnitt sollen aber nicht über die Biotonne entsorgt werden. Diese gehören über die Strauchschnitt-Sammelstelle im ASZ oder direkt bei uns auf der Kompostanlage entsorgt.
Was mache ich, wenn mein Bioabfall trotz dieser Maßnahmen festfriert?
Man kann versuchen, den Abfall vorsichtig mit einer kleinen Schaufel von Wand und Boden der Tonne zu lösen. Besser ist es aber, wenn man die Biotonne über Nacht in die Garage stellt und wenn möglich erst kurz vor dem Abholen auf den Sammelplatz stellt.
Was macht ihr bei der Abholung, wenn die Bioabfälle gefroren sind?
Die Biotonnen werden bei der Leerung automatisch mehrmals kräftig von der Schüttung des Müllautos gerüttelt. Dabei lösen sich oft die angefrorenen Abfälle. Sollten diese aber zu stark angefroren oder zu stark in die Tonne gepresst worden sein, dann ist für uns eine Entleerung leider nicht möglich. Wir möchten ja auch verhindern, dass die Biotonne beschädigt wird.
Danke Florian für deine hilfreichen Tipps!